Hätte mir einmal jemand gesagt, dass ich mich auf engstem Raum, drei Tage lang und mit lediglich zwei Gemeinschaftsklos, einer einzigen Dusche und mit jeweils weniger als zwei Quadratmetern Platz zum Schlafen mit elf Kolleg:innen begebe, hätte ich wahrscheinlich gelacht. Ehrlich gesagt war mir schon beim Vorstellungsgespräch nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, die schon dort angekündigte Team-Segelreise ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Aber wie so oft, war der Gedanke am Ende der einzige Haken. Jetzt blicke ich auf wundervolle drei Tage zurück und werde sie als eines meiner bisherigen Highlights in diesem Unternehmen in Erinnerung behalten. Und mich darauf freuen, dass es noch viele weitere solcher Teamevents bei neusta inspire geben wird. Denn genau diese Aktionen sind es, die unsere „Mannschaft“ mit Sicherheit stärker zusammenschweißen als die Teams, die Gruppendynamik nur im Berufsalltag erleben.
Warum gerade segeln? Weil wir auf dem Schiff nicht nur an gemeinsamen Projekten, sondern auch körperlich miteinander arbeiten. Weil wir uns dabei vertrauen und aufeinander verlassen müssen. Wir passen aber auch aufeinander auf, geben uns Hilfestellung und erleben Teamgeist – und zwar im „echten“ Leben.
Bevor es los geht, will eine Menge geplant werden für einen solchen Ausflug: Was packen wir ein, was bringen für uns selbst und als gemeinsame Fahrtverpflegung mit? Wer kauft ein, wer sitzt am Steuer und wer organisiert die Autos? Von wo aus starten die Reisenden und wie werden sie aufgeteilt? Wir haben uns für Team „Völvchen“ (den Volvo von Ulfs Lebensgefährtin Birthe) und Team „Bussi“ entschieden. Letzterer war der von Martin organisierte Bus, den er vorher noch liebevoll mit neusta inspire-Kennzeichnung beklebt hat. Team Völvchen ist in Bremen gestartet, Team Bussi in Hamburg.
Und dann ging es in die Niederlande nach Stavoren – einem malerischen kleinen Hafen, in dem das Plattbodenschiff „Vrouwezand“ samt Kapitänen Yvonne und ihrer Skipperin Antje auf uns wartete. Nach einem herrlichen ersten Abend auf dem Schiff sind wir am nächsten Tag in See gestochen – zunächst nach Urk und einen weiteren Tag später wieder zurück. Mein Résumé:
Wer seine Stärken noch nicht genau kennt, wird beim Segeln bestimmt neue entdecken. Das muss gar nicht heißen, in jedem Moment anzupacken, um Teamgeist zu beweisen. Manchmal kann auch der Schritt zurück für alle anderen von Vorteil sein. Weil andere etwas besser können, mehr Kraft oder Erfahrung haben und vormachen, was man selbst vielleicht schon beim nächsten Mal allein hinkriegen wird.
Und natürlich darf auch der Spaß nicht fehlen. Gemeinsam zu lachen, zu reden, den ganz persönlichen Alltag zu leben. Auch das ist Planung, Organisation, Rücksicht und Unterstützung – wie im Job – nur eben privates Teamwork. Da ist Kochen nicht einfach Kochen, sondern das Eingehen auf verschiedene Wünsche. Und es ist gemeinsames Anpacken, aufgeteilt in viele Unteraufgaben, die beim Einkauf beginnen. Zu guter Letzt ist es auch noch die gemeinschaftliche Freude über ein tolles Ergebnis.
Das Segeln war wirklich eine ganz besondere Erfahrung – samt blauem Himmel und traumhaften Sonnenuntergängen. Es war so sonnig und windstill, dass das Schiff für die Rückreise sogar den Motor anwerfen musste. Wir hatten wunderschöne Ausklänge der einzelnen Tage, an denen wir über so viele Themen sprachen, die nie in unseren Berufsalltag gepasst hätten. Und haben uns in Situationen begeben, die vor dem Bildschirm gar nicht möglich gewesen wären.
Niemals hätte ich meine Kolleg:innen so kennen gelernt, wenn es Teamevents wie diese nicht geben würde. Inzwischen kenne ich die Namen ihrer Familienangehörigen, Geschichten aus ihrer Vergangenheit, Hobbies, politische Einstellungen, Essensvorlieben und Lieblingsfilme. Ich weiß, wohin sie am liebsten reisen und welche Musik sie hören.
Na klar freuen wir uns jeden Tag von Neuem, dass wir glücklicherweise Chefs haben, die uns flexibles Arbeiten ermöglichen. Und wir jederzeit von zuhause oder wo auch immer aus arbeiten können. Aber es ist eben nicht dasselbe, sich ausschließlich über digitale Wege auszutauschen – ganz ohne die Option, sich auch mal „in echt“ und vor allem privat in die Augen zu sehen. Und auch die gemeinsamen Bürotage ersetzen private Zusammenkünfte nicht. Diese als Event oder sogar als Reise zu planen, egal wie kurz oder lang, schenkt jedem einzelnen Mitarbeiter viele neue Perspektiven, Zusammenhalt und ein über den Beruf hinausgehendes Gemeinschaftsgefühl.
Danke Ulf und Jan, dass ihr uns diese Reise als Geschäftsführung geschenkt habt. Danke Martin, dass Du uns im Bus gefahren und für uns Bolo vorgekocht hast. Danke Birthe, dass du mit Rat und Tat zur Seite standest und unsere Girlpower verstärkt hast. Danke Florian, dass wir erleben durften, wie du Stück für Stück aufgetaut bist und wir gemeinsam lachen konnten. Danke Daniel für die Einkaufs- und die Packliste; und dafür, dass du das Schiff für uns gebucht hast. Danke Abir für die Gespräche und die Freude, dich an der Seite zu wissen. Danke Markus für dein wundervolles Ukulelespiel. Danke Moritz, dass ich dich endlich und leider viel zu spät kennen lernen durfte – mit all den schönen Geschichten, die du mitgebracht hast. Und danke Nini, dass du für uns beim Abwaschen getanzt hast.
Ich würde diese Reise jederzeit von Neuem begehen. Und jedem Unternehmen empfehlen, das seinen Mitarbeiter:innen ebenfalls zu ermöglichen